Darüber, welche Stadt Gastgeber für die Olympischen Winterspiele 2014 sein wird, fiel die Entscheidung bereits am 4. Juli 2007. An diesem Tag fand in Guatemala-Stadt eine Abstimmung statt, an der 103 Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) teilnehmen durften. Zu diesem Zeitpunkt war die Anzahl der Städte, die sich zur Wahl gestellt hatten, bereits von 7 auf 3 reduziert worden. Fast genau ein Jahr vor der finalen Abstimmung wurden das kasachische Almaty, das georgische Bordschomi, das spanische Jaca und das bulgarische Sofia aus dem Rennen um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2014 genommen. Somit standen nur noch das südkoreanische Pyeongchang, das österreichische Salzburg und das russische Sotschi zur Wahl.
Am Tag der Abstimmung durften die Delegationen der drei Bewerberstädte ihre Abschlusspräsentationen halten und die Mitglieder des IOC von ihrer Stadt überzeugen.
In der ersten Runde der Abstimmung erhielt Pyeongchang mit 36 die meisten Stimmen, zwei mehr als Sotschi. Salzburg bekam nur 25 Stimmen und durfte somit nicht an der entscheidenden zweiten Runde teilnehmen. In dieser gewann schließlich Sotschi mit 51 Stimmen gegenüber den 47 Stimmen für Pyeongchang.
Zahlen und Fakten über die XXII. Olympischen Winterspiele
Durch den Zuschlag für Sotschi finden zum ersten Mal überhaupt die Olympischen Winterspiele in Russland statt. Insgesamt sind es die zweiten Olympischen Spiele auf russischem Boden, nachdem die Sommerspiele 1980 in Moskau ausgetragen wurden. Die Eröffnungsfeier der XXII. Olympischen Winterspiele ist für den 7. Februar 2014 im Olympiastadion Sotschi angesetzt, die Abschlussfeier findet am 23. Februar 2014 am gleichen Ort statt. Insgesamt werden an den 15 Wettkampftagen über 2.500 Athleten aus etwa 80 Ländern in 98 Wettbewerben und 15 Disziplinen gegeneinander antreten. Für die Olympischen Spiele und die Paralympics wurden 1.300 goldene, silberne und bronzene Medaillen hergestellt. Die Produktion jeder einzelnen dauerte rund 8 Stunden, das Material wurde auf russischem Boden gefördert und von Spezialisten des Landes in 10 Zentimeter durchmessende Medaillen verarbeitet.
Die Austragungsstätten
Sotschi konnte bei der Präsentation der Sportstätten für die Olympischen Winterspiele 2014 nur am Computer erstellte Entwürfe zeigen, da die Stadien, Hallen und Anlagen im Jahr 2007 noch gar nicht gebaut waren. Die Wettbewerbe werden an zwei verschiedenen Orten stattfinden: zum einen im Olympiapark in Sotschi, zum anderen im Gebirge um das etwa 70 Kilometer von Sotschi entfernte Dorf Krasnaja Poljana auf einer Höhe von etwa 600 Metern.
Im Olympiapark wird es 6 Sporthallen geben. Im Olympiastadion werden ausschließlich die Eröffnungs- und die Abschlussfeier sowie die Übergabe der Medaillen stattfinden. Nach den Olympischen Winterspielen wird das Stadion für Fußballspiele genutzt, unter anderem bei der 2018 in Russland stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft. Für die Eishockeyspiele gibt es gleich zwei Hallen: die Schaiba-Eisarena und den Bolschoi-Eispalast, in dem die Finalspiele stattfinden werden. Für die Wettbewerbe im Curling wurde das Ice Cube Curling Center gebaut, die Adler-Arena dient dem Eisschnelllauf, und im Iceberg Eislaufpalast finden die Wettkämpfe im Eiskunstlauf und im Shorttrack statt. Bis auf den Bolschoi-Eispalast sind alle Hallen so konzipiert worden, dass sie nach den Olympischen Spielen ab- und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden können. Zusätzlich zu den Sportstätten befinden sich im Olympiapark auch das Olympische Dorf, in dem die Athleten wohnen, sowie das internationale Mediencenter.
Um Krasnaja Poljana herum wird es 5 Anlagen geben, auf denen Wettbewerbe stattfinden. Im Dorf Esto-Sadok, an den Hängen der Bergkette Aibga, wurde das Skisprungzentrum „RusSki Gorki“ erbaut. Die von einem deutschen Ingenieursbüro konzipierte Bob- und Rodelbahn „Sanki“ befindet sich in Rschanaja Poljana. Etwa 8 Kilometer von Krasnaja Poljana entfernt, auf dem Bergplateau Rosa Chutor, wurden die Anlagen für die Snowboard- und die Freestyle-Wettkämpfe erbaut sowie die Skipisten für die alpinen Wettbewerbe angelegt. Zu guter Letzt befindet sich auf dem Bergkamm Chrebet Psechako das Stadion „Laura“ für den Skilanglauf und den Biathlon.